Remote-first und Homeoffice als das neue Normal
Die Pandemie hat einen Zeitraum intensiver Änderungen gekennzeichnet, die sich stark auf unsere Arbeitswelt ausgewirkt haben. Die komplette Umstellung auf Homeoffice war für viele eine große Herausforderung.
Das Konzept, das man im Büro unbedingt produktiver ist und verantwortungsvoller agiert,
musste langsam im letzten Jahr losgelassen werden.
Und ist es nicht besser für die Produktivität unserer Mitarbeiter, wenn sie entspannter und flexibler sind?
Auch spätestens mit der verbreiteten Anwendung agiler Methoden, sollte die Akzeptanz für ortsungebundene Arbeit steigen: denn agile Teams agieren eigenverantwortlich und selbstorganisiert; die Interaktion basiert auf Vertrauen und Respekt. Wenn der Fokus jetzt auf Selbstorganisation liegt und kein Micromanagement mehr erforderlich ist, sollten agiles und mobiles Arbeiten eigentlich Hand in Hand gehen können, und den Mitarbeitern sollte mehr Freiheit gestattet werden.
Agiles Projektmanagement erfordert jedoch intensive und direkte Kommunikation. Die Frage, die die Organisationen lösen müssen, ist, inwieweit diese und mit welchen Maßnahmen sie im Homeoffice aufrechterhalten werden kann.

Auswirkung der Homeoffice-Situation
Die Frage, ob man im Büro oder im Homeoffice besser arbeitet, ist recht individuell und braucht mehrere und flexible Antwortoptionen.
Die Lockdown-Zeit war aber keine Option, die wir selbst gewählt haben: da mussten alle ins Homeoffice, unabhängig davon, ob sie sich dadurch besser und produktiver gefühlt haben. Teil einer Organisation zu sein, hat schließlich für viele vielerlei Vorteile, die sie beruflich und persönlich weiterbringen. Die Büroatmosphäre und die Möglichkeit, Berufliches vom Privaten zu trennen, sind für viele ebenso ein wichtiger Aspekt.
Die meisten von uns haben sich schnell an die Remote-Arbeit gewöhnt und die Homeoffice-Zeit aufgrund der größeren Flexibilität als positiv erfahren. Auch die Work-Life-Balance hat sich gebessert.
Auf der anderen Seite gab es aber auch viele, denen der soziale Kontakt und die Kommunikation in den Teams gefehlt hat, was insbesondere von den jungeren Mitarbeitern negativ empfunden wurde, so die Studie der Bertelsmann Stiftung vom Mai 2021.
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Aber nicht nur für die Berufseinsteiger ist dieser Aspekt relevant, denn es stellt sich die Frage, inwieweit die Unternehmenskultur remote gelebt werden kann. Können Online-Events das lokale Dasein von unseren Kollegen und Mitarbeitern in puncto Zusammenhalt ersetzen?
Auch auf Individualebene sind die Langzeiteffekte von Homeoffice zu beachten: Eine weitere Studie hat eine Erhöhung der Produktivität im Homeoffice bestätigt. Gleichzeitig zeigte sie jedoch, dass das Homeoffice sich auch negativ auf das psychische Wohlbefinden auswirken kann und zwar für 80% der Befragten. Dahinter stehen unter anderem die schwimmenden Grenzen zwischen Arbeitstag und Ruhezeit, der fehlende soziale Kontakt und ein möglicherweise erhöhter Leistungsdruck, da man im Homeoffice auch noch das Gefühl haben könnte, seine Aktivität beweisen zu müssen.
Das zeigt, dass kompletter Homeoffice
wahrscheinlich langfristig auch keine ideale Lösung ist.
Der Bedarf an einem hybriden Modell wird weiterhin bestehen. Die meisten wollen weiterhin mindestens die Option auf Homeoffice auch nach überstandener Corona-Krise nutzen können. Für die Zukunft sollte dann ein Weg gefunden werden, bei dem sowohl das Homeoffice als auch die Möglichkeit im Büro zu arbeiten weiterhin gestattet sind.
Vorteile der "Digital-first. Remote-first"-Strategie für Unternehmen
Das „Remote-first. Digital-first“-Modell gab es auch schon davor; mit der Corona-Zeit wurde es aber zur Normalität. Denn jetzt sollen Geschäfte komplett remote operieren; Kunden, Mitarbeiter und Arbeitgeber sollen dafür unabhängig von der lokalen Entfernung miteinander erfolgreich agieren können.
Im Unterschied zu „Remote-only“-Unternehmen, unterstützen „Remote-first“-Unternehmen eine hybride Form der Zusammenarbeit – die Mehrheit der Mitarbeiter sind zwar regelmäßig im Homeoffice, haben aber weiterhin die Option auf die Arbeit im Büro.
Der „Digital-first“-Ansatz kennzeichnet die dafür erforderliche Umstellung im Mindset auf Organisationsniveau: die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Remote-Arbeit müssen geschaffen und vorgezogen werden, d.h. alle Maßnahmen, Tools und Prozesse, die dazu führen, dass eine effektive, digitalgestützte Remote-Arbeit ermöglicht wird.
Dieser Aufwand lohnt sich aber schon bemerkbar für die Unternehmen: das bedeutet viel mehr Flexibilität.
Organisationen können jetzt unbegrenzt skalieren, ohne in zusätzliche Bürofläche und Infrastruktur investieren zu müssen. Dabei können sie Mitarbeiter von Locations mit niedrigeren Lohnkosten einstellen. In Zeiten immer steigender Ressourcenknappheit wird der Zugang zu einem viel breiteren Talentenpool geöffnet – ein Vorteil, der immer mehr Unternehmen positiv wahrnehmen. Denn die Verfügbarkeit von Remote-Fachkräften ist essentiell für die Wettbewerbs- und Lieferfähigkeit der Unternehmen, insbesondere am hart umkämpften Arbeitsmarkt für IT-Fachkräfte.

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Remote-first und Nearshoring: wie ändern sich die Sourcing-Strategien?
Digitalisierung kann auch nur mit genügend Fachpersonal vorangetrieben werden und Unternehmen müssen in der Lage sein, schnell auf die Änderungen reagieren zu können. Seit der Einführung der „Remote-first“-Strategie gibt es auch mehr Akzeptanz und praktisch keine Hürden mehr für die Auslagerung von Ressourcen, besonders dann, wenn diese räumlich und kulturell nah liegen und die gleiche Sprache beherrschen.
Sollten jetzt alle remote arbeiten können und sich nicht mehr unbedingt im Büro treffen müssen, ist es nicht mehr entscheidend, ob sich die Mitarbeiter in Deutschland befinden oder an einem Nearshore-Standort.
Ein großer Plus ist dann, wenn die fachlichen, sprachlichen und kulturellen Voraussetzungen erfüllt sind und das die Erfahrung mit erfolgreicher Remote-Arbeit vorliegt.
Das macht deutschsprachiges IT-Nearshoring für die DACH-Region zu einer hervorragenden Lösung, bei der die Rahmenbedingungen für effektive Remote-Arbeit bereits vorhanden und geprüft sind.
Im Vergleich zu Freelancern bietet Outsourcing auch einen wesentlichen Kostenvorteil. Die Tools, die Systeme und die Erfahrung mit räumlich verteilten Organisationen sind zudem bereits da und helfen die Time-to-Market-Zyklen zu kürzen und Projekte schneller und effektiver umzusetzen. Der Nearshore-Partner is jetzt nicht mehr nur ein Ressourcenpartner; er kennt sich mit den Voraussetzungen für die erfolgreiche Zusammenarbeit verteilter Teams aus.
Dies erlaubt Organisationen heute eine viel größere Flexibilität in der Ressourcenbeschaffung, als es sie früher geben könnte. Noch ein weiterer Grund für viele Unternehmen, die Corona-Zeit und die Tendenz von “Digital-first. Remote-first“ nicht nur als notgedrungene Maßnahme, sondern auch als eine Chance zu begreifen, nachhaltiger und zukunftsfähiger zu agieren.